Hilfsnavigation
Quickmenu
  • BMC_MachMusik_A1 Bildwechsler
  • Wenn die Puppen tanzen
  • Carl Friedrich Gauß
  • Teddys for Future
  • wi(e)der das Böse
  • Julia Eckler, la libertad de la araña, Öl auf Leinwand
  • echt! klein
  • Da Vinci 500
  • Selbst in Palomares, 1972, Öl auf Leinwand, Privatbesitz
  • Kalter Krieg & heißer Beat
  • Bildwechsler Suche nach Herkunft
  • Miniaturen aus der Zeit des Barock in der Sammlung Tansey
  • SCHWARZE KUNST. Entdeckung einer Farbe im Werk von Eberhard Schlotter
  • Raumschiffwelten Bildwechsler
  • Die Kriegsgefangenenlager in Celle 1914 -1918
  • Chinatown in Snow-Drift I Montreal 2002 Bildwechsler
  • RWLE Möller - Bildwechsler
  • WeltSpielZeug - Spielzeug-Kreationen Bildwechler
  • Zeichen setzen
  • extrem Schlotter
  • Busy Girl
  • Barbe-Boxen
  • Achtung Natur! natürlich vor Ort
  • Der Schuss, der nie fiel
  • es beginnt.
  • Miniaturen der Zeit Marie Antoinettes
  • Textile Vielfalt
  • Tradition bis Moderne X
  • Ulenspiegel vor dem Markgrafen
  • Hubertus von Löbbecke - Die innere Sicht
  • Eberhard Schlotter entdeckt Boccaccio
  • Waterloo
  • Immer wieder Napoleon
  • Gert-Peter Reichert
  • PLAYMOBIL - Spielgeschichte(n)
  • Arno Schmidt 100
  • Fritz Grasshoff als Maler
  • EBERHARD SCHLOTTER - MÄRCHEN DER VERGÄNGLICHLEIT
  • EBERHARD SCHLOTTER Der Zaubervogel, 1968
  • Bausteinwelten ausder Sammlung Lange
  • Kulturelle Klicks
  • 300 Jahre Oberlandesgericht in Celle
  • Pailletten Posen Puderdosen
  • EBERHARD SCHLOTTER Karl Krolow, 1980,81
  • EBERHARD SCHLOTTER Der Maure, 1994
  • 275 Jahre Landgestüt Celle
  • EBERHARD SCHLOTTER Pinienwäldchen, 1956, Öl auf Leinwand
  • Freude über Weihnachten
  • EBERHARD SCHLOTTER Kolumbus, Das Denk-Mal, 1984-88, Aquatint
  • von Elfen, Wichteln und dem schwarzen Mann
  • EBERHARD SCHLOTTER Playa Granadella, 1971, Öl auf Leinwand
  • Träume aus Zucker, Marzipan und Schokolade
  • EBERHARD SCHLOTTER Auf der Straße, 1976, Aquarell
  • EBERHARD SCHLOTTER Die Innerste, Bl. 1, Radierung, 1989
  • Die Eisheiligen, 1989, Collage, Mischtechnik
  • Teddy und seine Freunde
  • T I L L forever
  • EBERHARD SCHLOTTER Beginn der Paracas Wüste 1999
  • Die Jagd in der Lüneburger Heide
  • Eberhard Schlotter - Don Quijote
Seiteninhalt

15. Oktober 2005 bis 12. März 2006

Eberhard Schlotter. Don Quijote

Vor 400 Jahren beendete Miguel de Cervantes den ersten Teil seines weltberühmten Romans Don Quijote. Von 1977 bis 1981 fertigt Eberhard Schlotter zu diesem Text einen umfangreichen Zyklus von 160 Radierungen an, der als grafisches Hauptwerk des Künstlers gilt.

Eberhard Schlotter - Don QuijoteNach seiner Übersiedlung aus Deutschland in das spanische Altea im Jahr 1956 erkundete Eberhard Schlotter malend und wandernd die fremde Landschaft und Kultur, den Don Quijote im Gepäck. Dabei stellte sich laut Schlotter wie von selbst eine Identifikation mit dieser „tragischen“ Gestalt ein. Seinen Rückzug aus Deutschland empfand er in Parallele zum Don Quijote als einen idealistischen, wenn auch sinnlosen Kampf gegen die enttäuschende kulturelle Nachkriegswirklichkeit. Als Eberhard Schlotter von dem spanischen Literaturnobelpreisträger Camilo José Cela mit der Illustration des Don Quijote beauftragt wurde, hatte der Roman ihn bereits 20 Jahre lang auf seinen Wanderungen durch die Mancha begleitet.

Schlotter begeistert sich insbesondere für die ästhetische Wahrnehmung des Don Quijote, der aus den Gegenständen seiner banalen, alltäglichen Wirklichkeit Erscheinungen des Fremden, Ungewohnten und Phantastischen macht und so die Grenze zwischen Phantasie und Wirklichkeit auflöst. Diese „Scheinwelten“ erfahren in Schlotters Drucken eine äquivalente Ausdrucksform. Die verschiedenen Wahrnehmungsebenen des Romans verschmelzen quasi auf jeweils einem Blatt, indem unterschiedlich eingefärbte Radierplatten übereinander gedruckt werden. Diese faszinierende Technik wird anhand von etwa 45 ausgesuchten Papierarbeiten veranschaulicht, die neben den endgültigen Versionen auch Zeichnungen, Farbexperimente und Zustandsdrucke zu den einzelnen Szenen zeigen.

Ergänzt werden die Radierungen von 28 Zeichnungen, die der Künstler auf etwa 400 Jahre alten Notizblättern eines Steuerregisters anfertigt. Auf einer seiner zahlreichen Reisen durch Spanien fand Schlotter 1958 in einem Buchantiquariat in Toledo ein paar alte vergilbte Folianten aus dem XVII. Jahrhundert. In diesen von Würmern angefressenen Büchern verbargen sich seit Jahrhunderten neben den Aufzeichnungen eines Steuereintreibers zahlreiche unbeschriebene Blätter. Eine Kostbarkeit für Schlotter: Altes Papier ist wie eine Droge für mich, süchtig könnte man werden. Erst später erfuhr er, dass Cervantes als Steuereintreiber gearbeitet hatte und mit vergleichbaren Steuerregistern durch die Mancha gereist war.
Als Schlotter 20 Jahre später mit der Arbeit am Don Quijote beginnt, stößt er beim Stöbern in seinen Schubladen auf diesen schon fast vergessenen Schatz. Für seine Bleistift-, Feder- und Pinselzeichnungen zu Szenen aus dem Roman wählt er fast ausschließlich die mit Namen, Daten und Zahlen beschrifteten Seiten und versetzt sich durch die suggestive Wirkung des alten Papiers in die Zeit Cervantes. Wasserflecken, Fingerabdrücke und durchscheinende Schrift gehen eine faszinierende Symbiose mit den Zeichnungen ein. Sogar in ganzseitig beschriebene Blätter setzt Schlotter seine Darstellungen. Der besondere Reiz dieser Blätter ergibt sich aus dem Zusammenspiel der Notizen eines Steuereintreibers mit den Illustrationen zu dem Roman, also aus dem Miteinander von Wirklichkeit und Phantasie.