Herd und Heim – Bildung und Verein: Bürgerkultur in Celle
Mit einem Wechsel von inszenierten Wohnräumen und Informationsbereichen öffnet das Museum ein Fenster in die widersprüchliche Epoche des Biedermeier zwischen Restauration und Revolution. Wenn die Besucher durch den eingerichteten Salon, die Küche oder die Schlafkammer gehen, erhalten sie einen Eindruck vom privaten Leben der Bürger. Anschauliche Biografien illustrieren die familiären Verhältnisse von Celler Kaufleuten, Bürgermeistern und Handwerkern. Die Arbeitsbedingungen von Dienstboten und von Kindern in Fabriken zeigen aber auch die Schattenseiten des bürgerlichen Lebensstandards.
Auf den Spuren der nun schon vertrauten Personen geht es in das öffentliche Leben Celles im 19. Jahrhundert. Eine Zeit, in der durch das Engagement des Bürgertums Institutionen und Entwicklungen ihren Anfang nehmen, die bis in die heutige Zeit fortwirken. Bürgerliche Vereine gründen soziale Einrichtungen, die heute zur Selbstverständlichkeit des Gemeinwesens geworden sind. Auch der soziale Wohnungsbau, der die elenden Zustände in den Vorstädten beheben helfen soll, entsteht auf Initiative von Bürgern. Der Staat greift den Gedanken auf; nach Entwürfen des Architekten Otto Haesler entstehen zwei große Arbeitersiedlungen in Celle.
Das neue Jahrhundert bringt einschneidende Veränderungen für die Lebenswelten des Celler Bürgertums. Beispielhaft hierfür stehen die „Revolutionen im Haushalt“ am Ende dieses Rundgangs.